Kommasetzung bei Anreden und Interjektionen
Anreden finden sich am Anfang eines Briefes oder einer E-Mail, aber nicht nur dort. Eine Anrede ist es zum Beispiel auch, wenn in einem Text der Name einer angesprochenen Person genannt wird. Die Anrede stellt den Bezug zu denjenigen Personen her, an die sich ein Text richtet.
Sie will, insbesondere in der mündlichen Kommunikation, die Aufmerksamkeit der Angeredeten auf den Sprecher richten. Aus diesem Grund werden gesprochene Anreden in der Regel durch Pausen vom restlichen Text abgesetzt. In der Schriftsprache wird eine solche Pause meist durch ein Komma kenntlich gemacht.
Eine andere Möglichkeit, ist das Setzen eines Gedankenstrichs. Die Anrede, die einen Brief eröffnet, kann auch mit einem Ausrufezeichen abgeschlossen werden.
In der Schweiz darf das Satzzeichen bei der Anrede am Briefanfang allerdings auch ganz entfallen. Trotzdem wird auch hier die Trennung zwischen der Anrede und inhaltlichem Teil des Briefes deutlich gemacht. Die Anrede wird durch einen Zeilenumbruch abgesetzt und der folgende Text groß geschrieben.
Was sind Interjektionen?
Als Interjektionen bezeichnet die Sprachwissenschaft Wörter, die aus der Satzstruktur herausfallen und Empfindungen oder Gefühle in knapper Form deutlich machen. Sie werden daher im Deutschen auch als Empfindungsworte bezeichnet.
Beispiele für Interjektionen sind die Wörter aha, autsch, pfui, nanu und hurra. Aber auch andere Wörter lassen sich als Empfindungsworte verwenden, zum Beispiel ja, aber, Mahlzeit oder verdammt.
Grußwörter wie hallo zählen ebenfalls zu den Interjektionen, genauso wie onomatopoetische Wortbildungen. Das sind Wörter, die Laute nachbilden, beispielsweise hatschi, wau oder peng.
Besonders in Comics findet sich noch eine weitere Gruppe von Interjektionen, die sogenannten inflektiven Verben. Dies sind auf den Wortstamm reduzierte Zeitwörter wie ächz, stöhn oder seufz.
Das Wort Interjektion ist aus zwei Teilen zusammengesetzt, die sich von den lateinischen Wörtern für "zwischen" und "werfen" ableiten. Bei einer Interjektion handelt es sich also um einen Zwischenruf oder Einwurf, der den Redefluss unterbricht.
Aus Sicht der Grammatik, ist die Interjektion daher eine ähnliche Konstruktion, wie die Anrede. Es gelten daher auch vergleichbare Regeln für die Kommasetzung bei Anreden und Interjektionen. Nur wenn eine Interjektion sich eng an den folgenden Teil des Satzes anschließt, wird sie ohne trennende Satzzeichen eingefügt.
Das ist zum Beispiel der Fall bei den Sätzen, "Ja wie denn auch?" und "Ach wie blöd!". Andernfalls wird ein Komma gesetzt, bei besonders betonten Interjektionen aber auch ein Ausrufezeichen.
Die Kommasetzung bei Anreden und Interjektionen ist also vergleichsweise einfach. Auf der sicheren Seite ist in der Regel derjenige, der diese Satzglieder durch Komma vom umgebenden Satz trennt.