Vergleichssätze mit Komma abtrennen

Wenn es darum geht, ob Franz größer ist als Fritz, Sabine intelligenter als Luise oder die Stadt Wien schöner als das ungarische Budapest, dann bewegen wir uns auf dem Gebiet der Vergleichssätze. Obwohl die Kommaregeln hier fast keine besonderen Ausnahmen vorsehen, ist die praktische Anwendung für viele Schreibende offenbar schwierig.

Komma erst mit Nebensatz

Oft sieht man ein Komma zu viel, denn der Satz "Franz ist größer als Fritz." kommt laut Grammatik-Regeln ganz ohne Komma aus. Erst wenn der Hauptsatz mit einem Nebensatz erweitert wird, wird das Satzzeichen gesetzt. Ein Beispiel dafür:

"Franz ist größer, als Fritz es in der Liste notiert hat."

Wenn Sie sich also fragen, ob Sie Vergleichssätze mit einem Komma abtrennen sollen, dann suchen Sie nach dem Verb (also dem Zeitwort oder Tätigkeitswort).

Gibt es in dem Satz nur eines, dann ist ein Komma mit hoher Wahrscheinlichkeit überflüssig. Finden Sie zwei, dann ist ein Komma in der Regel angebracht.

Ein weiteres Beispiel:

Ohne Komma: "Wien ist schöner als Budapest."
Mit Komma: "Budapest ist schöner, als Wien es jemals war."

Optionales Komma bei Hilfszeitwort

Möglich, aber nicht zwingend vorgeschrieben, ist laut aktueller Regelung das Verwenden eines Kommas bei einem mitgedachten Hilfszeitwort, das ein Zeitwort in der Vergangenheitsform ergänzt oder ergänzen könnte:

"Es wurden mehr Autos produziert als verkauft."
ist also genau so richtig wie
"Es wurden mehr Autos produziert, als verkauft (wurden)."

Bei solchen Sätzen liegt es daher im Ermessen des Autors, ob er die Vergleichssätze mit Komma abtrennen will. Hilfreich dabei kann es sein, sich den Satz laut vorzusprechen. Wenn eine kleine Pause ("zum Luftholen") angebracht scheint, dann wird man eher ein Komma setzen - wenn nicht, dann eher keines.

Je weniger Satzzeichen, desto besser!

Eine wichtige Ausnahme zu dieser Regel sind allerdings die Vergleiche mit "je" - "desto" oder "je" - "umso", denn diese Vergleichssätze sollte man immer mit Komma abtrennen. Solche Sätze kommen häufig ganz ohne Verben aus:

"Je früher, desto besser"

Oder sie beschränken sich auf eines im Hauptsatz:

"Je früher du kommst, umso besser."

Hier lässt sich das Komma damit erklären, dass das Verb dabei mitgedacht wird, um den Satz zu vervollständigen. Im obigen Beispiel also:

"Je früher du kommst, umso besser (ist es)."