Kommasetzung bei Einschüben (Appositionen)

Was sind Einschübe (Appositionen)? Wann, wo und wie können Sie diese verwenden? Welche Kommaregeln gilt es zu beachten? Dies und mehr beantworten wir in diesem Artikel.

Stellen Sie sich vor, Sie haben ein Wort in einem Satz, das Sie mit kurzen und prägnanten Worten mit weiteren Informationen näher erläutern wollen, ohne einen langen Relativsatz verwenden zu müssen. Hierfür gebrauchen Sie oftmals Einschübe (Appositionen).

Einschübe sind sogenannte Beisätze, die zu dem zuvor genannten Substantiv Zusatzinformationen liefern.

Sie müssen bei der Kommasetzung bei Einschüben (Appositionen) aber beachten, dass der Einschub direkt nach dem zu erläuternden Substantiv steht und auch in dessen Kasus (Fall) verwendet wird. Hier einige Beispiele:

Beispiel zu Appositionen:

Steffi Graf und Boris Becker, Deutschlands bekannteste Tennisspieler, spielen schon seit einigen Jahren kein Tennis mehr.

Der Einschub "Deutschlands bekannteste Tennisspieler" liefert Zusatzinformationen zu Steffi Graf und Boris Becker.

Weiteres Beispiel : 

Oskar, ein streunender Hund, ist uns vor zwei Tagen zugelaufen.

Hier ist "ein streunender Hund" die Zusatzinformation für Oskar. Bei der Kommasetzung bei Einschüben gibt es zwei Möglichkeiten, wo Sie den Einschub bzw. die Kommata einsetzen können. Der Einschub kann entweder inmitten des Satzes oder am Ende stehen. Noch mehr Beispiele:

Beispiel: Die Hausfrau, 43 Jahre alt, konnte mit letzter Kraft den Einbrecher in die Flucht schlagen.

Bei Einschüben mitten im Satz, müssen Sie den Einschub durch Kommata links und rechts vom restlichen Satz trennen.

Beispiel: Darf ich Ihnen vorstellen? Das ist Frau Sauber, unsere neue Putzfrau.

Am Ende des Satzes trennen Sie den Einschub lediglich durch ein Komma.

Ausnahmen

Doch bei den Regeln der Kommasetzung bei Einschüben (Appositionen) gibt es auch Ausnahmen.

Beispiel:

Der neue Verkaufsleiter(,) Herr Gnörlich(,) ist bei allen Mitarbeitern beliebt.

Steht eine Berufsbeschreibung vor dem Namen, so können Sie sich aussuchen, ob sie den Einschub durch Kommata trennen möchten. Es ist aber nicht zwingend erforderlich.

Beispiel:

Ludwig der 14. wurde von den Franzosen auch Sonnenkönig genannt.

Gehört der Einschub direkt zum Namen, wird oftmals in historischen Erzählungen von Adligen verwendet, so ist es falsch den Einschub mit Kommata vom restlichen Satz zu trennen.

Jedoch ist Vorsicht geboten, denn Appositionen werden häufig mit Attributivsätzen, auch Gliedsätze genannt, verwechselt. Sie erläutern das vorangegangene Wort ebenfalls, jedoch werden diese Sätze durch Relativpronomen oder Ähnliches eingeleitet.